Auszug Bellevue Immobilien-Zeitschrift: Einer, der sich der Magie solcher Assoziationen bewusst ist, lebt an dem Rethimnon entgegengesetzten Ende Kretas: an der wilden Südküste in Pitsidia. Nein, genauer muss man sagen: Er wird bald dort leben, denn derzeit kommt er noch, allerdings viele Male im Jahr, als Mietgast. Und fliegt dann zurück zu seinem Job als „Tagesschau“-Sprecher in Hamburg: Es ist Marc Bator, den wir in Pitsidia trafen und – siehe oben – zu seinen Hausträumen interviewten.
Die Objekte, unter denen Bator wählen wird, sind zwar nicht so alt wie die venezianischen Gemäuer in Rethimnon, an Charme stehen sie ihnen aber nicht nach. Es sind kretische Dorfhäuser, verschachtelt um Innenhöfe gebaut, deren Schilfdächer vor der Glut der Sonne schützen, die im Sommer die Südküste überschüttet. Mal sind sie frei stehend am Hang errichtet, mal angelehnt an das Haus des Nachbarn, mit dem man am Abend seinen Retsina trinkt. Denn Pitsidia, gute tausend Seelen groß, ist ein typisches Dorf der Südküste, die in ihrer Ursprünglichkeit mit der urban geprägten Nordküste nicht zu vergleichen ist. Hier kennt jeder jeden – natürlich auch Birgit Popp aus Kiel, die ein Bauunternehmen leitet, zusammen mit Aristidis Matthaiakis, ihrem Mann.
Er wurde in Pitsidia geboren und kennt hier jeden Stein, fast im wörtlichen Sinne. Denn er ist es, der seit einigen Jahren die ältesten, oft leer stehenden Häuser aufkauft und sie nach alter Handwerkskunst wieder zu Schmuckstücken aufpoliert. Selbst in grauester Vorzeit sucht er dabei nach Inspirationen: In einigen seiner Häuser stehen Badewannen, die außen aus Bruchstein, innen aus blauen Mosaikkacheln gefertigt sind. Vorbild sind die legendären Badewannen der untergegangenen minoischen Kultur.